Join the celebration! Im Jahr 2025 feiert das SGB seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Grund nehmen wir Euch und Sie mit auf eine Reise in die Geschichte unserer Schule, die wir in Form einer Serie von Kurzberichten aus verschiedensten Bereichen des Schullebens nachzeichnen und hier auf der Homepage veröffentlichen. Zum Start dieser Serie gewähren wir einen Einblick in die Bauphasen unseres Schulgebäudes und die damit verbundenen kleineren und größeren Hürden für den Schulalltag.
1965 erfolgte die Gründung unserer Schule, aber erst 1969 konnte der erste Bauabschnitt an der Hubert-Biernat-Straße bezogen werden. Wo also fand der Unterricht zu Beginn statt?
Der erste Schultag war der 22.04.1965, denn zu dieser Zeit begann das Schuljahr nach den Osterferien. Er fand in einem Raum der Albert-Schweitzer-Schule, der späteren Friedrich-Harkort-Hauptschule, die in die heutige Willy-Brandt-Gesamtschule eingegliedert wurde, statt und dauerte lediglich 20 Minuten.
Für die erste Klasse am Gymnasium Bergkamen, damals noch in Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, hatten sich 47 Schüler:innen angemeldet. In der Folge seien Schüler:innen abgewiesen worden, da es zu einer Überschreitung der erlaubten Klassengröße gekommen wäre. Fünf Oberadener Schüler:innen sollten stattdessen nach Lünen gehen. Auch der Hellweger Anzeiger berichtete über diesen ersten „Skandal“ am Bergkamener Gymnasium. Einen Tag später stellte sich der Skandal allerdings als wenig skandalös heraus: Zwei Schülerinnen gingen aus freien Stücken nach Lünen. Die anderen drei Schüler wurden schlussendlich am Gymnasium aufgenommen. So bestand die erste Klasse am Gymnasium aus 45 Schüler:innen, nachdem der Schule erlaubt worden war, die Höchstanzahl von 40 Schüler:innen + 10% pro Klasse zu überschreiten.
Im Schuljahr 1965/66 und im ersten Kurzschuljahr 1966 bot die Freiherr-vom-Stein-Realschule Platz für zunächst einen und später drei Klassenräume des Gymnasiums. Übrigens: In einem Raum neben dem Sekretariat der Realschule hatte das Gymnasium Lehrerzimmer, Sekretariat und Schulleiterzimmer untergebracht. So einfach war das damals! Wobei das Kollegium nur aus zwei Lehrkräften bestand: Der Schulleiterin Frau Thüner-Holz und dem späteren Schulleiter Herrn Jüdes.
Im zweiten Kurzschuljahr 1966 konnte das Gymnasium endlich eigene Räumlichkeiten beziehen, allerdings handelte es sich dabei um transportable Behelfskästen, scherzhaft „Pavillons“ oder „Baracken“ genannt. Aufgrund des steigenden Platzbedarfs wuchs die „Pavillon-Stadt“ rasch an. Sie fand Platz auf dem Gelände der Nordbergschule. Zu dieser Zeit wurde aber zusätzlich auch weiterhin auf die Fachräume der Realschule zurückgegriffen.
1968 konnte, nachdem das Land Nordrhein-Westfalen die nötigen Mittel zur Verfügung hatte, mit dem Bau des ersten Abschnitts (heutiger B-Trakt) an der Hubert-Biernat-Straße begonnen werden. Der für den Beginn des Schuljahres 1969/79 geplante Bezug des Gebäudes verzögerte sich allerdings, da das Gebäude erst nach den Herbstferien bezogen werden konnte. So opferten Schüler:innen und Lehrer:innen ihre Ferien und halfen bei der Ausstattung des neuen Gebäudes. Über diesen lobens-werten Einsatz wusste auch der Hellweger Anzeiger zu berichten. Parallel dazu wurde auch die Turnhalle I errichtet. Allerdings verfügte der erste Bauabschnitt über lediglich 11 Klassenräume, obwohl es bereits 13 Klassen gab, so musste schlussendlich wieder zum Teil auf die „Baracken“ zurückgegriffen werden.
Im Schuljahr 1970/71 waren die Klassen mit 44 Schüler:innen überfüllt, die Schule forderte eine Klassenteilung, doch die Absage des Landes kam mit einer wohlbekannten Begründung: Lehrermangel. Im Mai 1971 war dann endlich auch der zweite Bauabschnitt (C-Trakt) bezugsfertig. Hierin befanden sich das Lehrerzimmer, 15 Klassenräume und das Sprachlabor.
1973 legte dann der erste Abiturjahrgang das Reifezeugnis am Bergkamener Gymnasium ab. Im selben Jahr konnte der dritte Bauabschnitt (A-Trakt nebst PZ) bezogen werden. Das gesamte Bauvorhaben (A-, B-, C-Trakt + Turnhalle I) kostete das Land Nordrhein-Westfalen über 10 Millionen D-Mark. Kein Wunder, dass sich da auch der damalige Landesfinanzminister Wertz ein Bild von der Lage vor Ort machte. Seine Ankunft mit einem Hubschrauber sorgte für ein großes Echo, auch in der örtlichen Presse. In diesem Jahr übernahm dann auch die Stadt Bergkamen die Trägerschaft des Gymnasiums und baute als „Willkommensgeschenk“ die Turnhalle II.
Die stetig steigende Schülerzahl erforderte die Errichtung eines vierten Gebäudes (D-Trakt). Baubeginn war im Frühjahr 1978, am 22.09.1979 konnte auch dieser Gebäudeteil bezogen werden.
Somit war das Schulgebäude komplett und ist im Wesentlichen bis heute unverändert geblieben. Doch möchten wir noch auf einige Veränderungen hinweisen. Zum einen auf den Beginn von Technik- und Informatikunterricht, der neue Fachräume nötig machte. Als 1985 die elektronische Datenverarbeitung Einzug in die Verwaltung hielt, verwies der damalige Rektor Jüdes darauf, dass weiter der Mensch im Vordergrund stehe, eine Aussage, die wir im Zeitalter von KI nur bekräftigen können! Zum anderen aber auch die Aufnahme des Mensabetriebs in den 1990er und 2000er Jahren, der weitere bauliche Veränderungen nach sich zog, ebenso wie die Einrichtung der Bibliothek 1998. Und auch die PCB-Sanierung in den 2000er Jahren zog Umbauten nach sich.
Wir sind sicher, dass auch die kommenden Jahre noch einige bauliche Veränderungen an unserer Schule mit sich bringen werden. Wir hoffen sehr, dass eine Modernisierung unserer Schule trotz der angespannten Lage im Bereich der öffentlichen Finanzen umgesetzt werden kann und dazu beitragen wird, dass das Städtische Gymnasium Bergkamen als attraktiver Lernort gestaltet werden kann.
Städtisches Gymnasium Bergkamen
Hubert-Biernat-Straße 1
59192 Bergkamen