Fahrt nach Berlin 28.01. – 02.02.2024

Tag 1

Nach fast 8 Stunden Busfahrt mit dem Flixbus (der Bahnstreik verhinderte die Fahrt mit dem ICE) waren wir um 01:30 Uhr in unserem Hostel. Um 10 Uhr am nächsten Morgen begann unsere Stadtführung durch Berlin. Wir sahen das moderne Berlin mit seinen neuen Häusern, aber auch die alten Hinterhöfe, in ihrer unveränderten Form.

Nach einer Mittagspause am Potsdamer Platz besuchten wir gemeinsam die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Nationalsozialismus. Hier erfuhren wir etwas über die Lebensgeschichte von Widerstandskämpfern und deren Gründe, sich dem Widerstand anzuschließen. Die meisten der Widerstandskämpfer wurden bereits jung hingerichtet. Der Besuch vor Ort hat bei uns allen einen nachdrücklichen Eindruck hinterlassen.

Tag 2

Der Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück um 9 Uhr morgens. Anschließend trafen wir uns um 10 Uhr in der Hotellobby, um im Anschluss zusammen mit der U-Bahn zum Brandenburger Tor zu fahren (siehe Gruppenfoto).

Um 13 Uhr begann in der Nähe des Potsdamer Platz unsere Führung durch den Bundesrat. Dort wurden uns sowohl die Funktion des Bundesrates, als auch die politischen Abläufe dieses Parlaments erklärt. Im Bundesrat finden jeden dritten Freitag Sitzungen statt, in welchen Gesetzesentwürfe diskutiert werden. Jedes Bundesland hat bei der Entscheidungsfindung mehrere Stimmen, die nach Einwohnerzahl verteilt sind. Nach der Führung nahmen an einem Planspiel, mit dem Thema „Sollen Menschen ab 70 Jahren sich regelmäßig testen lassen, um zu überprüfen, ob sie noch verkehrstüchtig sind“ teil. Hier übernahmen wir die politische Vertretung der 16 Bundesländer und sollten gemeinsam entscheiden, ob der Gesetzesentwurf zu regelmäßigen Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit angenommen werden soll. Am Ende stimmten wir alle dem Gesetz zu.

Um den Abend ausklingen zu lassen, besuchten wir noch eine Bowlingbahn.

(Jesca Brandner und Leni und Ida Kinne)

Tag 3

Am dritten Tag besuchten wir die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Hohenschönhausen liegt im östlichen Teil der Stadt und war in der DDR ein Gefängnis für politische Gefangene. Jetzt ist es eine Gedenkstätte, in der sich Interessierte über das Leben der Häftlinge informieren können. Zu Beginn unserer Führung schauten wir einen Film über die Geschichte des Gefängnisses und wurden dann durch das Gebäude geführt. Wir sahen Gefängniszellen und Verhörräume und erfuhren, was den Häftlingen angetan wurde, um sie zu Geständnissen zu zwingen.

Im Anschluss besuchten wir den Tränenpalast an der Friedrichstraße. Hier gibt es eine Ausstellung, die sich mit der Geschichte der geteilten Stadt Berlin beschäftigt. In der einstündigen Führung erklärte uns eine Angestellte des Museums, was Menschen in Berlin erlebten, als 1961 die Mauer in Berlin gebaut wurde und die Stadt plötzlich in zwei Teile geteilt war. Aus dem Osten konnte niemand mehr nach West-Berlin reisen; West-Berliner und Menschen aus der BRD mussten einen Reisepass besitzen, Geld umtauschen und eine Passkontrolle durchlaufen. Was bei einer solchen Passkontrolle passierte, durften wir selbst ausprobieren: die entsprechenden Räume sind im Museum aufgebaut und können besucht werden. Am Ende der Führung erfuhren wir, woher der Tränenpalast seinen Namen erhielt: es flossen viele Tränen beim Abschied, wenn sich Familien nach einem Tag wieder trennen mussten.

Um 17:10 Uhr erreichten wir das Reichstagsgebäude und besuchten das Paul-Löbe-Haus, in dem die Abgeordneten des Bundestages ihre Büros haben. Um 18:00 Uhr führten wir ein Gespräch mit dem SPD-Abgeordneten für Bergkamen, Kamen, Bönen und Unna, Oliver Kaczmarek. Er erzählte uns, warum er Politiker geworden ist und berichtete von der Arbeit im Bundestag und in seinem Wahlkreis. Nach dem Gespräch aßen wir in der Kantine des Paul-Löbe-Hauses zu Abend. Um 20:15 Uhr begaben wir uns unterirdisch zum Reichstagsgebäude und schauten einer Debatte im Plenarsaal zu. Die Debatte endete um 21:50 Uhr und wir fuhren mit dem Aufzug in die Kuppel des Reichstagsgebäudes, von wo aus wir die Aussicht auf Berlin genossen.  

(Mehmetcan, Mustafa-Can, Yasin, Eugen, Kerem Topcu)

Tag 4

Wir fuhren mit der Tram zur Bernauer Straße und schauten uns einen Teil der originalen Berliner Mauer an. Vor Ort ist auch die Geschichte des Mauerbaus dokumentiert. In der Bernauer Straße verlief die Mauer früher nur wenige Meter von den Wohnhäusern entfernt. Die Menschen im Osten der Stadt sahen von ihren Wohnungen auf die graue Mauer und die Anlagen, die sie daran hindern sollten, in den Westen zu gelangen. Teilweise waren die Fenster zugemauert worden und die Bewohner hatten keinen Zugang zu ihren Kellern. Auf dem Rasen kann man sehen, wo die Bewohner eines Hauses einen Tunnel zur Mauer gegraben hatten. Von der westlichen Seite war die Mauer bunt bemalt.

Da es unser letzter Tag in Berlin war, hatten wir nach dem Besuch der Bernauer Straße noch ein wenig Freizeit bis zum gemeinsamen Abendessen im Hard Rock Cafe am berühmten Ku’damm. Es gab Burger, Fries und Eis zum Nachtisch. Im Anschluss besuchten wir noch ein Jugenddisco.

Tag 5

Um 10 Uhr checkten wir aus und es ging Richtung Hauptbahnhof. Dort mussten wir noch einige Zeit auf unseren Zug warten, also verpflegten wir uns kurz vor Ort und stiegen dann in den ICE nach Hamm. Gegen 16:30 Uhr waren wir wieder zurück in Kamen.

Bildrechte: H. Gottwald