SGB als „Humanitäre Schule 2025“ zertifiziert

Am Montag, den 31.03. nahmen die Schüler:innen des Sanitätsdienstes des SGB an dem Planspiel h.e.l.p. – „Humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt“ – teil. Durchgeführt wurde es von ihren Mitschüler:innen Anja Heckel, Yamen Zaitoun und Rawel Kacemi, die sich zu der Zeit noch in Ausbildung zu humanitären Scouts befanden. In dem Rollenspiel wird ein internationaler Konflikt zwischen fiktiven Ländern behandelt. Alle an diesem Konflikt beteiligten Länder werden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen, die zur Lösung des Konflikts einen Unterausschuss gebildet haben, eingeladen. Die Schüler:innen versetzen sich in die Situation der Delegierten, gestalten ihre Rollen und diskutieren gemeinsam über Lösungsmöglichkeiten in Konferenzen und Verhandlungen. Marcel Wrubel hat seine Erfahrungen in einem Bericht zusammengefasst:

„Das Planspiel war so konzipiert, dass ein Konflikt zwischen fünf Ländern im Mittelpunkt stand. Die Teilnehmenden wurden jeweils einem Land zugeteilt und mussten dessen Interessen vertreten. Ziel war es, durch Verhandlungen mit den anderen Ländern entweder einen Kompromiss zu finden oder sogar einen Vorteil für das eigene Land zu erzielen.

Das Spiel bestand aus vier Verhandlungsrunden, in denen jeweils Gespräche mit einem anderen Land geführt werden sollten. Zu diesen Gesprächen konnten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und/oder die Presse eingeladen werden. Die Presse hatte die besondere Aufgabe, auf Basis der gesammelten Informationen Berichte zu verfassen, um alle Teilnehmer:innen auf dem aktuellen Stand zu halten. Diese Berichte beeinflussten die Spielenden, indem sie entweder neue Gesprächsanlässe schufen oder dazu führten, dass man sich von bestimmten Parteien distanzierte.

Nach jeder Verhandlungsrunde erhielt jede Gruppe eine „Top-Secret“-Mappe mit vertraulichen und verlässlichen Informationen. Die Spielleitung – in der Rolle der Vereinigten Staaten – kontrollierte und verteilte diese Unterlagen.

Mir persönlich hat das Planspiel viel Freude bereitet. Anfangs war es etwas herausfordernd, sich alle Regeln zu merken, doch mit der Zeit wurde es deutlich leichter. Besonders das Vertreten der Presse hat mir Spaß gemacht: Man hat Einblick in die Strategien der Gruppen erhalten und konnte sich gut auf künftige Ereignisse vorbereiten.

Am Ende verfolgte fast jede Gruppe ihr gesetztes Ziel und fand einen Weg zur Lösung des Konflikts – auch wenn manche Ansätze fragwürdig oder unrealistisch wirkten. Es gab keinen klaren Gesamtsieger, sondern mehrere kleinere Erfolge, je nachdem, wie gut die jeweiligen Aufgaben erfüllt wurden.

Insgesamt war es eine sehr besondere Erfahrung, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.“

Auf dem Weg zur Zertifizierung als „Humanitären Schule“ mussten insgesamt drei Projektphasen nach einem vorher festgelegten Zeitplan durchlaufen werden. Die erste Phase begann mit der Wahl der humanitären Scouts. Die zweite markierte die Umsetzung des Planspiels. Während die Scouts in der dritten Phase der Zertifizierung ein humanitäres Projekt durchführen mussten, bei dem sie Verantwortung für die Welt und die Gesellschaft, in der sie leben, übernehmen, indem sie diese selbst gestalten und verändern. Dabei waren sie inhaltlich und zeitlich frei in der Wahl des Projektes.

Am Freitag, den 23.05.25 war es dann endlich soweit, die Schüler:innen Anja Heckel, Yamen Zaitoun und Rawel Kacemi wurden nach erfolgreicher Schulung und Durchführung der drei Projektphasen als humanitäre Scouts und das SGB als „Humanitäre Schule 2025“ ausgezeichnet. Die Zertifizierung fand in Münster mit weiteren 28 teilnehmenden Schulen statt. Nachdem alle Projekte und Eindrücke zum Kampagnenjahr ausgetauscht worden waren, wurden final die Urkunden sowie die Plakette überreicht. Die drei Schüler:innen werden nun in ihrer neuen Funktion als humanitäre Scouts für die Durchführung und Leitung des Planspiels h.e.l.p in der Schule und die Organisation und Durchführung eigener humanitärer Projekte zuständig sein sowie, neben den betreuenden Lehrkräften Viktoria Paul und Marius Breer, als Kontaktperson zwischen Schule und den Ansprechpartner:innen des Jugendrotkreuzes fungieren.